Heilbronner Stimme vom 26.03.2015
Höchst amüsante Nerzomanie Amateurtheater Maskerade begeistert in der Ballei mit dem Stück “Jetzt nicht, Liebling” von Stefanie Pfäffle
Neckarsulm - Eigentlich ist Arnold Crouch (Ralf Andraschek) ein eher zurückhaltender, gar tugendhafter Mann, der sich nicht einmal traut, Sekretärin Ambrosine Tipdale (Sandra Wakunda) seine Gefühle zu gestehen. Sein Kompagnon Gilbert Bodley (Harald Fabriz) ist genau das Gegenteil, ein zwar verheirateter, aber nicht treuer Mann, sondern ein Hallodri. Aber an diesem Tag, da zieht Bodley den schusseligen Crouch mit in sein Lotterleben und das auf zumindest für den Betrachter äußerst amüsante Weise. Das Theater Maskerade begeistert am Wochenende gleich zwei Mal das Publikum in der Neckarsulmer Ballei mit Spielfreude und britischen Komödie “Jetzt nicht, Liebling”.
Pelzgeschäft - Nein, es ist wahrlich kein Stück für Peta-Anhänger, denn Crouch ist Kürschner, sein neuester Wildnerz sein ganzer Stolz. Die ganze Bühne - das Stück spielt im Vorführraum des Pelzgeschäfts Bodley, Bodley und Crouch - ist voll mit Fellmänteln und -jacken. “Das sind alles alte Pelze, die wir über private Kontakte bei Freunden und Bekannten zusammengetragen haben”, erzählt Andraschek. Seit September hat das Ensemble in der Kreissparkasse Heilbronn für die drei Auftritte geprobt. Der letzte ist am kommenden Samstag in der Schwaigerner Frizhalle. Schon seit 1981 gibt es das Amateurtheater, und in dieser Zeit sind zwischen 60 und 70 Darsteller dabei gewesen. Seit rund 20 Jahren bereits ist es aber eine Stammbesetzung rund um Hauptakteur Andraschek. “Wir wollen immer gute Komödien, aber keine Schenkelklopfer spielen”, erläutert Regisseurin Gabriela Meyer. Das ist ihnen auch mit ihrem Lieblingsautor John Chapman gelungen. Es ist fast ein gordischer Knoten, der da geknüpft wird. Bodley will seiner Geliebten Janie McMichael (Claudia von Langen-Kühner) einen Nerzmantel kaufen. Damit deren Ehemann Harry (Harald Frohberg) das nicht mitbekommt, soll dieser ihn für einen Schnäppchenpreis erwerben und Bodley legt den Rest des 5000-Pfund-Stücks drauf. Doch der Göttergatte ist zu geizig, Janie will aber unbedingt ihren Mantel haben und zieht sich als Druckmittel gegenüber ihrem Geliebten sogar aus, ganz geschickt gelöst mit dem Rücken zum Publikum.
Verwirrung - Als dann auch noch Harrys Geliebte Sue (Rositta Heil) und Gilberts Frau Charlet (Bettina Marschall) auftauchen, zwischendurch immer wieder ein Kapitänsehepaar (Raffaele Contu und Birgit Koch) Verwirrung stiftet, zweifelt Gilbert langsam an seinem Verstand, und Arnold läuft zur Höchstform auf. “Das sind die ganzen Felle, das führt zur Nerzomanie!” Er erfindet eine Ausrede nach der anderen, pikt seinen Kompagnon mit bissig-ironischen Kommentaren und beeindruckt damit sogar seine geliebte Ambrosine. Für das Publikum ist die Mischung aus Wortwitz und Slapstickmomenten ein Riesenspaß, und es entlohnt die Darsteller mit lang anhaltendem Applaus.
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Heilbronner Stimme vom 19.03.2014
Verwirrspiel voller Turbulenzen Theater Maskerade zeigt “Ein Bett voller Gäste” in der Ballei von Ute Plückthun
Neckarsulm - Die Zuschauer im bis auf den letzten Platz besetzten Kultursaal hatten gut lachen: Wortwitzig, turbulent, situationskomisch und ein kleines bisschen frivol präsentierte sich “Ein Bett voller Gäste”, das die Theatergruppe Maskerade gleich zweimal in der Neckarsulmer Ballei auf die Bühne brachte.
Bruchbude - Der Schwank in zwei Akten des Londoners Dave Freeman in deutscher Übersetzung von Wolfgang Spier hat es in sich: ein Chefportier (Harald Frohberg), der als ehemaliger Fremdenlegionär am liebsten die Hand aufhält und das eigene Hotel als Bruchbude bezeichnet. Eine Managerin (Birgit Koch), die mit dieser Bruchbude und der dazugehörigen Fischvergiftung aller Gäste mehr als überfordert ist. Dazu die Ehepaare Brenda und Stanley Parker (Bettina Marschall und Ralf Andraschek) sowie Helga und Claude Philby (Sandra Wakunda und Harald Fabriz): Alle vier unwissentlich einquartiert in einem Zimmer und dazu die eindeutig zweideutigen Simone (Claudia von Langen-Kühner), die mit herrlich französischem Akzent und in luftiger Kleidung nicht nur einen Herrn fast um den Verstand bringt. Irrungen und Wirrungen sind vorprogrammiert, zumal der eine nichts vom Spontanbesuch der anderen wissen soll, sich dafür mit der Geliebten verabredet hat. Klemmende Schranktüren auf der Bühne und Abseilaktionen im Off, die mit einem herausgerissenen Heizkörper und einem unfreiwilligen Eva-Kostüm enden, tun ein Übriges. Da kann es “passieren, dass wir in Situationen kommen, die uns ein ganz kleines bisschen in einem schlechten Licht dastehen lassen”, findet Claude. Stanley bringt es aber auf den Punkt: “Sie stehen aber im Flutlicht”.
Leistung - Hervorragend die Leistungen der Laien, die unter Regie von Gabriela Meyer Mimik, Gestik und sprachliche Nuancen fein herausgearbeitet haben. Als auch noch Gladys van Laken als imaginäre Geliebte ins Spiel kommt und Stanley im Stankt-Wolfgang-Kostüm angekokelt die Flucht ergreift, kann man seinen Wunsch verstehen: “Wären wir doch nur nach Brighton gefahren, da kann man sich höchstens die Hand beim Kegeln verstauchen.” Dass sie es nicht getan haben, dankte das Publikum mit reichlich Applaus.
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Heilbronner Stimme vom 06.03.2012
Verwirrspiel mit Model und Spartacus Theatergruppe Maskerade amüsiert Publikum mit Schwank in drei Akten von Ute Plückthun
Neckarsulm – Eine Zeitungsannonce ist nützlich und hilfreich. Werden jedoch gleich mehrere mit unterschiedlichen Inhalten unter der selben Adresse aufgegeben, kann es zu den seltsamsten Verwicklungen kommen. So geschehen gleich zweimal während der Aufführungen der Theatergruppe Maskerade auf der Bühne in der Neckarsulmer Ballei: Bei der Komödie „Hier sind Sie richtig“ aus der Feder von Marc Camoletti kamen die bestens informierten Zuschauer samt Lachmuskeln voll auf ihre Kosten. Ahnungslos und wie im falschen Film fühlten sich dagegen die acht Akteure, die zum Vergnügen der Besucher Verwicklungen und Verwirrungen zu überstehen hatten.
Abkürzungen „V.S.F.“; Eine Abkürzung, vier mögliche Bedeutungen. Ob als Vorbedingung schöne Füße oder solide Finanzen gefragt sind, die Vorbereitung sicherster Fingerfertigkeit versprochen wird oder eine Vorliebe sentimentaler Filme erwünscht ist, erweist sich als gewichtiger Unterschied.
Zumal, wenn vier selbstbewusste Frauen unter einem Dach leben: Ex-Bühnendiva Georgette (ausdrucksstark: Claudia von Langen-Kühner), die von Schäferstündchen auf dem Land träumt und einen Mieter für ihre Wohnung in der Stadt sucht. Malerin Jacqueline (herrlich überkandidelt: Rositta Heil), die ein männliches Model benötigt. Musikerin Janine (gekonnt bieder: Birgit Koch), die auf einen Klavierschüler hofft. Und schließlich Dienstmädchen Berthe (sehr kokett: Annette Klempp), das sich einen heiratsfähigen Mann herbeisehnt.
„Ich komme wegen der Annonce in der Zeitung“: Natürlich lautet die Erwiderung darauf immer gleich, die aberwitzige Verwechslungen programmiert: „Hier sind sie richtig“. Dass das nicht immer so ganz stimmt und aberwitzige Missverständnisse auslöst, schwant den Damen und Herren erst mit der Zeit: Etwa, wenn Körpermodel Spartacus, der seine Muskeln am liebsten von Kleidern vollständig befreit spielen lässt und dabei erst an die Klavierlehrerin und anschließend die Vermieterin selbst gerät. Ihm verleiht Andreas Adam ein wunderbar protziges Auftreten samt gekonnt exzessivem Mienenspiel.
Bernard dagegen, den Ralf Andraschek glaubwürdig die Wandlung vom harmlos-biederen Mieter zum stürmischen Gelegenheitsliebhaber durchleben lässt, bekommt es mit der forschen Malerin zu tun, während der gekonnt entsetzte Heiratskandidat Bertrand (Harald Fabriz) die alternde Hausherrin als Auftraggeberin der Annonce interpretiert, bevor er sturzbetrunken doch noch im richtigen Bett landet. Musikschüler Jean, der sich als letzter ins Chaos klingelt und überzeugend von Harald Frohberg dargestellt wird, muss sich gar als freigelassener Sklave mit Toga und Bürstenhelm bewähren.
Unterhosen „Das ist keine Wohnung, das ist eine Umkleidekabine“, stellt Dienstmädchen Berthe zurecht fest. Schließlich stehen am Ende alle Männer in Unterhosen da: spartanisch goldglitzernd, hübsch kariert oder baumwollen-blütenweiß. Bevor sie sich selbst des Kleides und Unterrocks entledigt: „Sie sind ja gar keine Frau, Sie sind eine Zwiebel“, entfährt es dem erstaunten Spartacus durchaus anerkennend. Ihr gelingt es schließlich , den Knoten an Verwirrungen zu lösen. Von den Zuschauern wurden die engagierten und gekonnten Aufführungen mit kräftigem Applaus belohnt.
Das Ensemble, das im allgemeinen aus ungefähr 15 bis 20 Personen besteht, erreicht mit zwei bis maximal vier Vorstellungen im Jahr zwischen 700 und 1000 Zuschauer. Maskerade ist in der Regel selbst Veranstalter, kann aber auch engagiert werden.
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Heilbronner Stimme vom 21.03.2011
Jeder ist ganz viele, aber nie er selbst Stürmischer Applaus für gelungene Inszenierung - Neues Stück von Maskerade von Ulrike Maushake
Neckarsulm - Manche Vorgänge hier verstehe ich nicht", sagt Mrs. Cowper zu Mr. Thompson. Das ist auch wirklich nicht einfach. Mr. Thompson nämlich ist eigentlich Eric Swan, von dem manche glauben, er sei Uncle George. Und der gehörlose Klavierstimmer Dickie William ist im Prinzip sein großer Bruder, der Schuhverkäufer Norman Bassett. Dass man diesen zudem für den eigenen Ziehvater mütterlicherseits hält, macht die Sache nicht einfacher. Während der wirkliche Uncle George scheinbar tot auf dem Sofa "rumgammelt" und gleichzeitig als toter Holzfäller, toter Schuhverkäufer und toter Eric Swan fungiert. Der Eric Swan, der sich als Mr. Thompson ausgibt, den manche aber für Uncle George halten.
Chaos
Im Leben des Eric Swan ist tatsächlich Chaos ausgebrochen. Seit er arbeitslos wurde, betreibt er Sozialbetrug in großem Stil. Eine ganze Heerschar Bedürftiger hat er erfunden, für die er alle möglichen Arten von Unterstützung kassierte: Alters-, Invaliden- und Witwenrente, Schlechtwetter-, Arbeitslosen- und Wiedereingliederungsgeld, Krankenkostenrückerstattung. Nun wächst ihm die Sache über den Kopf, zumal ein Sozialbeamter hereinschneit, um mal ein bisschen nach dem Rechten zu sehen. Wie Eric nun versucht, sich mit Hilfe von Uncle George und dem Untermieter Norman aus der Situation heraus zu lavieren, wie sich das Lügenkarussell immer schneller dreht und zunehmend unrund, das verfolgte das Premierenpublikum am Samstagabend in der Neckarsulmer Ballei mit allergrößtem Vergnügen. Kein Auge blieb trocken, bei "Cash - und ewig rauschen die Gelder" vom britischen Autor Michael Cooney, aufgeführt vom Laientheater Maskerade unter der Regie von Gabriela Meyer.
Aberwitzige Lügen und Missverständnisse, turbulente Szenen, Rollentausch. Jeder ist ganz viele, aber nie er selbst. Sogar der Baum, aus dem der Holzfäller stürzt, muss sich verwandeln. In einen Lederbaum. Derweil spitzt sich die Situation konsequent und unbarmherzig zu, bis Eric Swan, endgültig in die Enge getrieben, ein umfassendes Geständnis ablegt: "Lederbäume gibt es nicht." Stürmischer Applaus für die gelungene Inszenierung zum 30. Geburtstag von Maskerade. Und für die überzeugende Leistung der Darsteller und ihr großes Talent für das Komische. Andreas Adam zum Beispiel, der als verschnarchter Untermieter Norman um sein Leben lügt. Ralf Andraschek, als Eric Swan, so durchtrieben wie harmlos. Freundlich penetrant, Harald Fabriz als Sozialbeamter Jenkins. Und Harald Frohberg, der als smarter Uncle George besonders die Herzen des weiblichen Publikums eroberte.
Flittchen Sandra Wakunda war Sally Chessington, der hilfreiche Engel, als Flittchen beschimpft. Rositta Heil war als Mrs. Cowper eine Maggie Thatcher der Sozialämter. Und Birgit Koch, die Partnertherapeutin, die ständig angeschnauzt wurde, von Claudia Langen-Kühner als Linda Swan am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Die Theatergruppe Maskerade bietet am Samstag, 2. April, in der Frizhalle in Schwaigern eine zweite Aufführung des aktuellen Stücks. Einlass ist um 18.30 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr.
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Heilbronner Stimme vom 16.03.2010
Chaos am Hochzeitsmorgen Theatergruppe Maskerade begeistert in der Ballei - Samstag auch in Schwaigern zu sehen von Stefanie Pfäffle
Ein halluzinierender Brautvater, ein verwirrter Opa und ein vollkommen verärgerter Schwiegervater in spe - nein, so hat sich Judy Westerby (Sandra Wakunda) die letzten Stunden vor ihrer Trauung nicht vorgestellt. Was so kurz vor knapp noch alles schief gehen kann, zumindest wenn man die Fantasie eines englischen Autorenduos hernimmt, zeigte die Unterländer Theatergruppe Maskerade jetzt höchst amüsant mit dem Stück “Und das am Hochzeitsmorgen” von Ray Cooney und John Chapman in der Neckarsulmer Ballei.
Schwarze Socken Die Situation: Es ist der Morgen von Judys Hochzeit mit Nicholas Babcock. Während sie bereits ihr tülliges Kleid trägt, irrt ihr viel beschäftigter Vater (Ralf Andraschek) noch durch London, um die letzten Ansteckblumen und schwarze Socken für Dr. Gerald Drimmond, Judys Opa (Harald Fabriz), zu besorgen. Das mit den Socken ist einer der vielen immer wieder kehrenden Witze des Stücks. Mal trägt er keine, dann werden sie geringelt und blau, bis er schließlich mit einem blauen und einem grünen Strumpf über die Bühne rennt. Zum Schießen ist es, wenn Fabriz in gelungener Darbietung leicht verwirrt Namen verwechselt und sich den noch königlich über die Eskapaden seines Schwiegersohnes amüsiert. Der Sieht nämlich nach einem Schlag auf den Kopf plötzlich ein Charlestongirl namens Polly Perkins (Annette Moll), die lebendig gewordene Schaufensterpuppe, die er für seine Büstenhalterkampagne verwenden wollte. Die flirtet so heftig mit ihm, dass er sich Hals über Kopf in seine Fantasie verknallt. Überzeugend, wie Andraschek zwar einerseits immer verrückter, sein Gesichtsausdruck immer seliger wird. Leider hat das Stück an dieser Stelle einige Längen. Hier bewegt sich die Geschichte lange nicht vorwärts, auch wenn die Darsteller mit noch so viel Engagement und Witz dagegen anspielen. Erst beim zweiten Schlag kommt wieder Leben in die Bude und eine glückliche Hochzeit rück in weite Ferne.
Minenspiel Ein Hingucker ist Andreas Adam als Timothys Geschäftspartner Bill Shorter. Sein exzessives Minenspiel erinnert an die alten Schwarz-Weiß-Klassiker mit Peter Alexander und Co. Zu Lachen gibt es jedenfalls reichlich bei dieser Inszenierung und den Szenen- und Schlussapplaus haben sich die Darsteller redlich verdient.
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Heilbronner Stimme im März 2008
Butler Karl ist sein Geld wert “Maskerade” zeigt in der Ballei, was ambitioniertes Laientheater in der Kulturregion Heilbronn leistet von Claudia Schönberger
Neckarsulm - Ein sturzbetrunkener Hauptdarsteller, ein Modellkleid in x-facher Ausfertigung, mehrere Liebespaare und ein Butler, der die Fäden zieht: Das waren die Zutaten für den äußerst vergnüglichen Auftakt des Theaterprojekts der Kulturregion Heilbronn mit dem Stück „Drei Tanten für Charly“.
„Vorhang auf“ hieß es am Samstagabend in der Neckarsulmer Ballei für das Ensemble „Maskerade“ der Kreissparkasse Heilbronn, das seit 26 Jahren in wechselnder Besetzung auf der Bühne steht. 80 weitere Auftritte von Laientheatergruppen aus Stadt- und Landkreis sowie Hohenlohe werden 2008 noch folgen.
Identifikation „Regional und lokal geprägte Kunst und Kultur dienen der Identifikation der Menschen mit der Kommune, in der sie leben“, betonte Jagsthausens Bürgermeister und Kulturregions-Vorsitzender, Roland Halter, zur Begrüßung. Und Neckarsulms Bürgermeister Klaus Grabbe bezeichnete „all die, die zur Bereicherung der Kulturszene beitragen“, als Ehrengäste.
Die Lacher auf seiner Seite hatte von Anfang an Charly (Ralf Andraschek). Hätte er in der vorangegangenen Ballnacht nicht so viel getrunken, den Zuschauern wäre etwas entgangen. Sie belohnen ihn immer wieder mit Szenenapplaus. Es ist aber auch zu köstlich, wie er schwankt und lallt. Wie verzweifelt er ist, als ihm klar wird, dass ihn seine Tante Lieselotte (Bettina Wiedmann) in der Nacht dazu gebracht hat, ihm einen Heiratsantrag zu machen, obwohl er doch Jutta (Claudia von Langen Kühner) liebt. Oder wie er am nächsten Morgen glaubt zu halluzinieren. Denn plötzlich gibt es drei Tanten. Die echte und zwei verkleidete: Charlys etwas naiver Bruder Thomas (Marcel Rieschl), dem seine intrigante Frau Silvia (Annette Moll) eingeredet hat, dass der vermeintliche Fremdenlegionär Willy (Alexander Schmidt), in den sich Tante Lieselotte verliebt hat, ein Erbschleicher ist. Und Frank, der mit der Maskerade erreichen will, dass seine Verlobte Gabi (Sandra Wakunda) einen Job in Charlys und Lieselottes Firma bekommt.
Verwirrung Als auch noch Gabi und Jutta als Charly verkleidet auftauchen, ist die Verwirrung komplett. Ein Missverständnis folgt aufs nächste. Wie auf den Leib geschneidert ist Andreas Adam die Schlüsselrolle des Butlers Karl, der als einziger weiß, wer wer ist, und sich seine Ratschläge und sein Schweigen von den Familienmitgliedern teuer bezahlen lässt. „Ich bin mein Geld wert“, stellt er fest. Auch das Publikum weiß das zu honorieren.
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Heilbronner Stimme vom 13.03.2007
“Acht starke Frauen haben die Hosen an” von Barbara Barth
Theatergruppe Maskerade gastierte zwei Mal mit einer Komödie in der Ballei
Die Frauen vom Chor „Cäcilia“ schmeißen auch die Beine. In der Ballei war am Wochenende bei
Pralle Frauenpower war da am Wochenende auf der Bühne in der Neckarsulmer Ballei versammelt: Kein einziger Mann durfte sich bei der neuesten Produktion der Theatergruppe Maskerade blicken lassen. „Es tönen die Lieder“ war fest in weiblicher Hand.
Maskerade gründete sich vor 26 Jahren aus Angestellten der Kreissparkasse Heilbronn. Noch immer rekrutiert sich das Ensemble aus Mitarbeitern und Ehemaligen. Jedes Jahr führen sie ein meist humorvolles Stück auf. Ein starkes halbes Jahr wird ein Mal wöchentlich geprobt, ehe das neue Theaterkind das Licht der Welt erblickt. Diesmal also „Es tönen die Lieder“, eine dreiaktige Komödie von Alexandra Kiening.
Grundsatzfrage Ein kleines Dorf steht Kopf. Hajo kehrt heim. Hans-Joachim ist vor vielen Jahren in die große weite Welt hinausgegangen und ein berühmter Dirigent geworden. Nun zieht es ihn zurück in die Heimat. Da wollen sich die Dörfler nicht lumpen lassen und ihrem großen Sohn einen würdigen Empfang bereiten. Doch mit welchem Programm? Darf der Männergesangverein „Hubertus“ oder der Frauensingkreis „Cäcilia“ oder vielleicht ganz jemand anderes zum Willkommensgruß anheben? Aus dieser fundamentalen Grundsatzfrage entspinnt sich ein zweistündiges Hin und Her, bei dem letztendlich - wen wundert’s - das weibliche Geschlecht die Hosen anhat.
Acht Frauen zeigen den Männern, wo der Bartel den Moscht holt. Die Lehrerin und die Bankiersgattin samt Tochter und Mutter, die Arztfrau, die Boutique-Besitzerin, die Physiotherapeutin und die Metzgersfrau wollen mehr als das brave Volkslied „Im schönsten Wiesengrunde“ zum Besten geben. Sie „schneidern“ ein Lied für Hajo, ein Medley aus verschiedenen Musiken, eigenem Text, Cancan-Fummeln und einer Choreografie. Ihre Schwächen im Gesang bügeln sie mit Originalität aus. Damit schießen sie den Vogel ab, beim Dorfempfang ebenso wie bei den rund 400 Besuchern am Samstag und Sonntag in der Ballei.
Innige Abneigung Bis es soweit ist, fliegen die Fetzen. Die acht Frauen der „Cäcilia“ sind sich teilweise in inniger Abneigung verbunden. Wie das Leben eben so spielt. Wenn’s gar zu streitsüchtig wird, schmeißt Oma Adele die Beine, singt „Kalinka“ und hat die Lacher auf ihrer Seite.
Alle bekommen ihr Fett weg: Die Männer, die ob der Eigenmächtigkeit ihrer singenden Ehefrauen angesäuert sind und die fest gemauerten Hierarchien wanken sehen.
Die trottelige Kommunalpolitik und ihr Bürgermeister, der keine „Horde wild gewordener Sumpfschnepfen“ auftreten lassen will. Doch Hans-Joachim, dem unsichtbar bleibenden, aber „unheimlich gut aussehenden“ Helden gefällt, was die Frauen auf die Beine stellen. Und Chorleiterin Angela bekommt nach 19 Jahren endlich ihre heiße Jugendliebe Hajo. Ist das Leben nicht wunderbar?
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Heilbronner Stimme vom 15.03.2006
“Ohne Frau läuft der Laden schlecht” von Waltraud Langer
Wie teilt man den Familiendackel nach einer Scheidung und was sollen die italienischen Hemden neben den deutschen Bockwürsten im Kühlschrank? Mit diesen und anderen schwerwiegenden Fragen sind die Figuren im Theaterstück: “Liebe schlägt auf den Magen” von Peter Laubenstein konfrontiert.
In der voll besetzten Neckarsulmer Ballei ulkte sich die Theatergruppe Maskerade durch ein Boulevardstück mit einigen witzigen Sprachspielchen; sie beging damit das 25jährige Bestehen. Vom Band braust “Also sprach Zarathustra”, etwas Schicksalhaftes muss passiert sein. Ins propere Wohnzimmer tritt der Hausherr frisch vom Scheidungstermin und schlingt sich die Krawatte um die Gurgel. Das Telefon klingelt. “Irene gehst du mal” ? Irene ist aber schon längst bei Marco, dem jungen Italo-Lover und Johannes Pfeiffer (mit sonorer Stimme Ralf Andraschek) hadert gewaltig mit seinem Dasein als Neu-Single. Zu Hilfe kommen ihm seine Kinder Jens (quirlig Raffaele Contu) und Silke (frech Rositta Heil). Nicht ganz uneigennützig, denn Jens sucht einen ruhigen Platz für seine Spiele mit der sexy Susi (komisch Claudia von Langen-Kühner) und Silke will ihren Anatomie-Professor - “Gestatten Dr. Mackenroth” - (herrlich hölzern Harald Fabriz) ebendort von ihrer eigenen Anatomie überzeugen. Mackenroth hat es mehr mit der seriösen Wissenschaft und deponiert in Pfeiffers Wohnzimmer Knochengerüst Hugo als Anschauungsmaterial. Komplikationen sind vorprogrammiert. “Ich werde dich bemuttern, verspricht Sohn Jens seinem Vater, aber in Ermangelung der Hausfrau macht sich bald der Schlendrian breit. Kreuz und quer kugeln Flaschen, auf dem Boden türmt sich die Wäsche und der Goldfisch findet sich im Schonwaschgang wieder. Der verlassene Ehemann verschmäht die klebrigen Spaghetti seines Sohnes und geht zum Italiener. Von dort kommt er mit Beatrice Belladonna (Sandra Hofheinz) zurück: “Ich hab mir gedacht, da nehm´ ich doch den Nachtisch gleich mit nach Hause”. Der Haken: Sie besteht auf “si-si” während er gerne auf “Du” gemacht hätte. Ein Versöhnungs- und Kennenlernessen geht ebenso in die Hose wie der Versuch der Kinder, per Anzeige eine Frau für ihren Vater zu finden. Zwar streiten sich gleicht zwei Bewerberinnen (Cornelia Jandt, Bettina Wiedmann) um den Hausherrn, aber kriegen tut ihn keine. “Ich liebe meine neue Freiheit und meine neue Steuerklasse”, sagt er: Mit der Freiheit ist’s aber trotzdem bald vorbei: Irene (resolut Birgit Koch) kommt zurück. Den Marco hat sie abgeschrieben. “Hat er sich denn amortisiert?” wird sie gefragt: Wie dem auch sei, Irene will ihren Alten wieder, weil der Rheuma und Arthrose nicht für eine Musikrichtung hält und ihr verspricht, in Zukunft die Socken im Bett auszuziehen. Ein gewaltiges Textpensum hatten die Darsteller zu bewältigen und brachten es routiniert auf die Bühne. “Wir haben seit Oktober einmal pro Woche geübt”, erzählt Gabriela Meyer, die seit vielen Jahren bei den Amateurmimen Regie führt. “Wir sind fast alle Banker”, erklärt der Teamleiter Ralf Andraschek eine Besonderheit der Truppe, die aus einer Abschlussfeier der Kreissparkassen-Azubis hervorgegangen ist. Auf Schautafeln, die im Foyer aus Anlass des Jubiläums aufgebaut waren, informierten sich die Zuschauer über die Stücke der letzten Jahre. Das diesjährige Stück ging drei Mal über die Bühne - in zwei öffentlichen Aufführungen und ein Mal als interne Veranstaltung zum 150-jährigen Bestehen der Sparkasse.
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Heilbronner Stimme vom 04.04.2005
Als Leiche hat man es nicht leicht. Theatergruppe Maskerade am 12.03.2005 mit "Meine Leiche, deine Leiche" in Lauffen von Ulrike Maushake:
Mit Greifenbrecht ist es vorbei. Seine Wutausbrüche und sein Sarkasmus haben im ersten Akt doch sehr an den Nerven gezerrt.
"Er musste sterben!" findet auch das Publikum, völlig einverstanden mit den Maßnahmen, die Buchhalter, Ehefrau, Tochter, Schwester und Kompagnon getroffen haben, um sich seiner zu entledigen: mit Erdbeerkonzentrat - der Mann war nämlich Allergiker. Um sicher zu gehen, haben sie mit Schlaftabletten, Rattengift und Zyankali seinen Schlaftrunk getrübt. Und damit auch ihr Gewissen.
Das Ensemble der Theatergruppe Maskerade feiert in der voll besetzten Lauffener Stadthalle mit dem Stück "Meine Leiche, deine Leiche" Premiere. Das Publikum lacht Tränen über die Kriminalkomödie von Christine Steinwasser. Ein Schauspiel mit Sprachwitz, sicherem Gespür für Charaktere und konsequenter Steigerung der Komik. Das Stück wirkt wie für das Ensemble maßgeschneidert. Den Mann umzubringen war recht unkompliziert, als Leiche macht er nur Ärger. Raffaele Contu, der Greifenbrecht spielt, hat es nicht leicht als Leiche. Im Verlauf des Abends wird er in Teppiche gerollt, in Kisten verpackt und wieder rausgezerrt. Er muss verschwinden, auftauchen und wieder verschwinden. Nur gut, dass gelegentlich jemand aus dem Publikum den Damen beim Leichentransport behilflich ist. Sehr witzig ist die Szene, in der der Buchhalter, dargestellt von Marcel Rieschl, mit dem Toten Marionette spielt und derweil die Sekretärin diesem ihre Liebe gesteht. "Jawohl, Herr Greifenbrecht": Bettina Wiedmann als Marlene Eisendorf ist herrlich betulich und servil. Gelungen spielen auch die beiden Kriminalen vom Schlage Dick und Doof, die im Dunkeln tappen und als Hauptverdächtige die beiden verdächtigen, die nichts mit dem Mord zu tun haben. Überaus liebenswürdig ist das Spiel von Ralf Andraschek, als Kriminalassistent Walter Denkste.
Publikumsliebling ist Claudia von Langen-Kühner als dralle, trunksüchtige Hausmeisterin Zensi, die die Leiche im Verlauf des Stückes immer wieder findet und immer wieder verliert. (Heilbronner Stimme vom 11.03.2005)
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Heilbronner Stimme vom 31.03.2004
“Schadenfreude garantiert den Lacherfolg” von Ulrike Kieser-Hess:
In Onkel Ottos Haus wollte wohl keiner der Besucher in der Lauffener Stadthalle stecken. Denn der reiche Privatier, der auf Abenteuersuche ging, und das in einer angeblichen “Irrenanstalt”, wurde ganz schön gebeutelt. Die Theatergruppe “Maskerade” hatte sich der Wilfried Reinehr-Bearbeitung des alten Themas aus der “Pension Schöller” theatralisch angenommen und erzielte damit einen großen Lacherfolg. Unter dem Motto “Einer spinnt immer” ging die Posse am Samstagabend in drei Akten über die Bohne - temporeich, witzig und ein wenig frivol. Um seinem Onkel Otto dessen lang gehegten Wunsch zu erfüllen, endlich mal einen “Irrenanstalt” von innen zu sehen, beschließen sein Neffe Ottfried und dessen Freundin Siglinde, ihn einfach mal in der Pension von Tante Lieselotte unterzubringen, wohnen dort doch ihrer Meinung nach genug “Verrückte”. Da ist zum Beispiel der Major der Heilsarmee, der nicht nur imaginäre Militärorchester dirigiert, sondern auch ein ganz besonderes Faible für Duelle hat, “mit Pistolen und zehn Schritt Distanz”. Oder die aufdringliche Schriftstellerin Christine Frank mit ihrem angeblich “rein beruflichen Interesse” an allen Mitbewohnern, besonders den männlichen. Aber die Witwe Ria Baleno, die Hausbesitzerin Florence Wipperling und ihr homosexueller Bruder Detlef machen ihr mit ihren eigenen Ansprüchen das Leben schwer. Auch Julius Ludwig, der Weltreisende, oder Ladislaus Locke, der Neffe, der gerne Schauspieler werden möchte, aber bei einer Liebesszene lein “L” verloren hat, vervollständigen die illustre Gesellschaft der spleenigen “Normalen”. Ihr Verhalten wirkt durch die “Verrücktenbrille” von Otto allerdings schon sehr wunderlich und durchgeknallt. Der Onkel hat dann auch bald nur noch einen Wunsch: “Holt mich hier raus.” Dass ihn die “Irren” auch in seinem normalen Leben mit Tante Lieselotte besuchen, treibt die Posseneskalation auf die Spitze und Onkel Otto fast in den Wahnsinn. Tempo und Wortwitz sind gefragt bei dieser Komödie über die kleinen und großen Schwächen und Eitelkeiten der menschlichen Spezies Die Maskerade-Darsteller unter der Regie von Gabriela Meyer setzten gekonnt auf diese zwei Elemente und jagten die Gags nur so über die Stadthallen-Bühne. Kräftig unterstützt wurden sie dabei vom Publikum. Das wusste nämlich meist schon im Voraus, was dem armen Onkel droht. Aber da Schadenfreude ja bekanntlich die schönste Freude ist, war der Heiterkeitserfolg garantiert. Und schließlich war der gelangweilte Stenz ja irgendwie auch selber an allem schuld. Die Mimen in Lauffen zogen alle Register des Chargierens und stürmten mit ungemein viel Spielfreude durch die unendlichen Verwicklungen und Verstrickungen. Wie schnell unsere so genannte und selbst eingeschätzte Normalität, aus einer anderen Sicht betrachtet, zur absoluten Lächerlichkeit oder “Verrücktheit” koppen kann, zeigt der Schwank mit glasklarer Sicherheit. Der Schauspielerneffe konnte da am Schluss nur noch fatalistisch abwinken: “Das Schickan nimmt jetzt seinen Nauf.” (Heilbronner Stimme)
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Heilbronner Stimme vom 18.03.2003
Wer zuletzt lacht, lacht.................. von Thomas Bumm
Warum sollte meine Frau aufhören, mich zu lieben, nur weil ich eine andere heirate? Mit Arroganz geht Enddreißiger Phil zur Sache, wenn es um Seitensprünge geht.
Sein bester Kumpel George muss dann immer die Suppe für ihn auslöffeln und Phils Ehefrau dessen Schandtaten beichten. Die Theatergruppe Maskerade hat sich der Verwechslungskomödie „In der Klemme“ von Derek Benfield angenommen. Dank des Einsatzwillens und schauspielerischen Könnens der Darsteller, die alle Laien sind, ist ihnen die Premiere in der Ballei Neckarsulm gelungen.
Hauptakteur Ralf Andraschek alias Phil zeigt, präzise, mit wunderbar sonorer Stimme und passender Mimik, was passieren kann, wenn einer die Finger einfach nicht von jungen Frauen lässt. Im Verlaufe der turbulenten Komödie versammeln sich drei Damen in seinem Haus. Und wie in Komödien üblich, reden diese so geschickt aneinander vorbei und riechen den Braten zu Beginn nicht, dass sich zwei unterhaltsame Stunden voll skurriler Vertuschungsversuche und Lachattacken entwickeln. Während Phil langsam aber sicher dem Wahnsinn nahe kommt, und seine Frau Maggie allmählich merkt, dass ihr Mann nicht ganz aufrichtig ist, zieht dessen Freund George, gespielt von Peter Piela, im Hintergrund die Fäden und versucht zu retten, was zu retten ist.
Ironie des Schicksals: Am Ende will Phil sich mit seiner Frau versöhnen, diese hat sich aber in seinen Freund verliebt. Was so spielerisch aussieht, bedarf akribischer Vorbereitung, lässt Regisseurin Gabriela Meyer wissen, die sich seit zehn Jahren der Theatergruppe verschrieben hat. „Wir fangen immer im Oktober an, einmal wöchentlich zu proben.“ Der frenetische Applaus in der Ballei am Ende des Abends entlohnt das Engagement.
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2002 Der nackte Wahnsinn
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Heilbronner Stimme im März 2001
Lieber flotte Bigamie als lahme Monotonie von Stefan Schaal
John Smith hat ein Problem. Eines? Zwei! Problem Nummer eins hört auf den Namen Mary, ist blond und neigt ein wenig zur Hysterie. Sie lebt im Londoner Vorort Wimbledon in der Kenilworth Avenue 25. Problem Nummer zwei heißt Barbara. Die Adresse der resoluten Rothaarigen lautet: Levin Road 42, Stratham, London. Beide Frauen haben den selben Nachnamen. Kein Wunder, schließlich sind sie, ohne es zu ahnen, seit drei Jahren mit dem selben Mann verheiratet. So viel zur Ausgangssituation von Ray Cooneys Boulevard-Komödie „Taxi, Taxi“. Gleich zweimal wurde das muntere Stück von der Unterländer Theatergruppe Maskerade in der Neckarsulmer Ballei aufgeführt.
Frage: Was ist das Gegenteil von Bigamie? Antwort: Monotonie. Neu ist dieser Witz beileibe nicht, aber durchaus zutreffend auf John Smith (Ralf Andraschek). Der Taxifahrer führt ein aufreibendes Doppelleben. Nur durch disziplinierte Zeiteinteilung gelingt es ihm, seinen jeweiligen ehelichen Verpflichtungen nachzukommen. „Es ist alles eine Frage des Stundenplans“, lautet sein Motto. Begünstigt werden die Unregelmäßigkeiten seines Lebenswandels durch unregelmäßige Arbeitszeiten. Abwechselnd verbringt er die Stunden zwischen Früh- und Spätschicht mit einer seiner Gattinnen. Sein falsches Spiel bleibt lange unentdeckt. Als er, von der Handtasche einer alten Dame niedergetreckt, bewusstlos ins Krankenhaus eingeliefert wird, nimmt das Verhängnis seinen Lauf. Mary (Rositta Heil) und Barbara (Claudia von Langen-Kühner) vermissen den gemeinsamen Ehemann und schalten die Polizei ein. John, inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen, übt sich in Schadensbegrenzung. Doch wer lügt, braucht ein gutes Gedächtnis. Und das hat John offensichtlich nicht. Jeder Versuch, seine beiden Ehen zu verheimlichen, führt ihn immer tiefer ins Chaos. Es kommt wie es kommen muss: Zum turbulenten Finale treffen alle Protagonisten in der Levin Road 42 aufeinander.
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Heilbronner Stimme vom 16.02.2000
Die Frustration über das starke Geschlecht von Traudel Stocker
spritzig, temporeich und amüsant war das Theaterstück: „Honigmond” von der Amateurgruppe „Maskerade“ in der vollbesetzten Ballei Neckarsulm. Es geht im „Honigmond“ von Gabriel Barylli mitnichten um einen turbulenten Schwank oder eine groteske Posse, sondern um die Erfahrung dreier Frauen mit dem Geschöpf Mann.
Aber diese einst geliebten Vertreter des starken Geschlechts sind nur telefonisch zugegen. Unaufhörlich präsent sind sie jedoch in den drastischen Schilderungen ihrer Ex-Frauen oder -Freundinnen, die radikal deren Schwächen und Fehler bloßlegen. Mehr noch: Sie zerfleischen im Geiste lustvoll die Untugenden ihrer Männer. Dass sich in den gehässigen Anschuldigungen unmerklich ihr eigenes Versagen widerspiegelt, erhöht das Zuschauervergnügen.
Regisseur Ralf Andraschek und Gabriela Meyer brachten das Kunststück fertig, scharf gezeichnete eigenständige Charakteren zu formen, die eines verbindet: Die Frustration über Männer.
Während die blonde Linda einen kühl berechnenden Umgang mit den Männern pflegt, hängt die Christine immer noch romantischen Idealen nach. Ihr Vorbild ist ihre enge Freundin Barbara, die seit sieben Jahren glücklich mit ihrem Mann verheiratet ist. Angeblich.
Wenig später stürmt eine junge Frau im Schlamperlook, mehr praktisch als schön, erbost herein: Barbara (Claudia von Langen-Kühner). Bei ihrem wütenden Ehereport fällt Christine desillusioniert von einem Entsetzen ins andere. Ohne dass es im Stück erwähnt wird, merkt der Zuschauer allerdings, dass die Frauen immer noch in ihre Männer verliebt sind. Trotz – oder wegen? - der Fehler. Häufiger Szenenapplaus und heftige Lachsalven begleiteten die lebenspralle Schauspielerleistung des talentierten Damentrios.
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Heilbronner Stimme vom 03.03.1999
Schwarzer Humor erntet Lachstürme von Traudel Stocker
Selten hat eine Theateraufführung in der Ballei Neckarsulm so viele Lachstürme ausgelöst wie das Lustspiel „Außer Kontrolle“ von Ray Cooney in der Inszenierung der Theatergruppe „Maskerade“, die vor 14 Jahren von Angestellten der Heilbronner Kreissparkasse Heilbronn gegründet worden war. Regisseurin Gudrun Ittenbach sorgte für eine quicklebendige Szenenfolge, die professionell wirkte.
In dem Stück will der konservative Staatsminister Richard Willey (Ralf Andraschek) statt der zeitgleichen Parlamentsdebatte eine Liebesnacht mit der verheirateten Sekretärin der Opposition Jane Worthington (Angelika Kettner) in der Suite 648 des noblen Westminster-Hotels verbringen.
Der Plan gerät total außer Kontrolle, als beim Zurückziehen des Vorhangs eine vom Schiebefenster eingeklemmte Leiche (Thomas Griesfelder) sichtbar wird. O Schreck, welch ein Skandal! Sie muss schleunigst weg. Willey ruft sogleich seinen Sekretär George Pigden (Holger Herrmann) herbei. Er soll ihm beim Leichentransport helfen.
Dem jungen Ensemble war das Vergnügen am britischen Humor in jeder Szene anzumerken. Holger Herrmann, ein Erzkomödiant reinsten Wassers, spielte den gutmütig naiven Sekretär, der von einer Panne in die andere schlittert, mit solch fassungslosen Entsetzen, dass das rasante Versteckspiel um die Leihe, die sie provisorisch an einem Haken an der Schrank-Innentür. befestigt haben, zum regelrechten Horrortrip wird.
Egal, wer zur Unzeit das Zimmer betritt, ob der Trinkgeld gierige Zimmerkellner (Johannes Steber), die resolute Hotelmanagerin (Susanne Eberle) oder Ronnie (Michael Schmid), der eifersüchtige Gatte der Sekretärin, stets geraten der Minister und die nur noch mit dem Unterrock bekleidete Jane in Erklärungsnot. Und immer wieder belasten sie den fassungslosen Pigden mit ihren Ausflüchten.
Zahllose Gags und Situationskomik machten diesen ersten temporeichen Akt zum Sehvergnügen. Der zweite Akt mit noch mehr Verwicklungen durch Willeys Frau Pamela (Gabriela Meyer) und Krankenschwester Gladys (Birgit Steinbrenner) wirkte insofern etwas überzogen, als die Turbulenz zur Hektik und das Fenster-“Fallbeil“ zu oft strapaziert wurde. Unter Niveau war zudem der verbale Ausrutscher Ronnies ins allzu Vulgäre.
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Heilbronner Stimme vom 26.03.1998
Die Kämpfe des Meisterboxer finden im Gasthaus statt von Martina Bräsel
„Nein, diese Mimik“, prustet eine ältere Dame und ringt sichtlich nach Luft. Es ist Komödienabend in der Ballei in Neckarsulm, die Theatergruppe Maskerade gibt ein Heimspiel vor gut gefülltem Haus. Kohlrabifrikadellen und Grünkernsuppe machen nicht satt. Marmeladenfabrikant und „Gemüseopfer“ Friedrich Breitenbach hat Hunger. Nur mit der Notlüge, er sei ein berühmter Boxer, gelingt es ihm, der gesundheitsbewussten Küche seiner Frau zu entgehen. Während seine Gattin ihn im Ring vermutet, trägt er die wirklichen Kämpfe im Gasthaus aus. Tatkräftige Hilfe bekommt er von Kompagnon Hecht und Freund Wipperling, der unter der Regie seiner Frau ebenfalls zum leidgeprüften „Blattesser“ wurde.
Dass es tatsächlich einen berühmten Boxer gleichen Namens gibt, kommt Breitenbach zunächst nicht ungelegen, da er so zum bewunderten „Meisterboxer von Deutschland“ wird. Seine Einstellung ändert sich allerdings, als Tochter Lotte im Zug einen Bräutigam aufgabelt, der sich als der wirkliche Boxer Breitenbach entpuppt und auf Rache sinnt.
Zur Krönung des Chaos gibt Breitenbachs Sohn seinem heimlichen Verhältnis, einer temperamentvollen italienischen Tingeltangel-Tänzerin, ein Eheversprechen. Dass das Techtelmechtel im Verlauf der Geschichte von allen Betroffenen dem ahnungslosen Marmeladenfabrikanten angelastet wird, versteht sich von selbst.
Die Komödie traf den Nerv des Publikums. „Man merkt, dass sie mit Lust und Leidenschaft spielen“, bemerkt eine Zuschauerin. Die meisten Lacher bekam der gehemmte, leidgeprüfte Kanzleirat Wipperling (Michael Thelo). Er wurde von seiner resoluten Ehefrau (Regina Wittmann), die einem Hausdrachen alle Ehre machte, malträtiert. Hervorragend auch Claudia von Langen als heißblütige Italienerin - „eh druckst du mich, dann druckst du dich“. Des Marmeladenfabrikanten (Ralf Andraschek) lustigste Stunde schlug hingegen, als er vor der Faust des wirklichen Boxers (Harald Fabriz) vor Angst schlotternd auf den Küchentisch flüchtete. Seine Frau (Angelika Kettner) überzeugte in der Rolle der betrogenen Gattin.
Das Theaterensemble Maskerade ist aus einer Betriebsgruppe vor über zehn Jahren entstanden. Seit dem stehen sie nebenberuflich auf den Brettern. Erst seit Oktober proben sie den Meisterboxer, den sie mit nur 14 Proben auf die Bühne brachten.
Die Zuschauer dankten mit donnernden Applaus. Als Zugabe legten die Mimen mit einer Tanzeinlage noch eine kesse Sohle aufs Parkett.
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Heilbronner Stimme vom 18.03.1997
Zum Duell auf die Piazza di Ballei von Michaela Adick
Potzblitz: Von ferne schmalzt Elvis Presley sein unverwüstliches: „It´s now or never“. Langsam tauchen aus den unendlichen Weiten der Ballei Neckarsulm – laut palavernd – zwei Gestalten auf. Klar: Auch die schwarze Lederkluft und der peppige Motorradhelm deuten auf das 18. Jahrhundert und damit auf die Ära des venezianischen Dramatikers Carlo Goldoni.
Und so klebt an dieser Inszenierung von Goldonis: „Der Lügner“ (1751) der Theatergruppe Maskerade das Etikett „nach Motiven von“. Scheut diese nicht davor zurück, das stark von der Commedia dell ´arte, der italienischen Volkskomödie, beeinflusst ist, kurzerhand zu einem Schwank umzudefinieren. Brigitte Werner entscheidet sich in ihrer voll auf den Spaßfaktor abgestellten Inszenierung dieses Spiels um menschliche Irrungen und Wirrungen für ein entschiedenes Sowohl-Als-Auch: Eine Komödie mit tragischen Zügen, eingekleidet in eine Farce.
Und so wird penetrant an die niedrigen Instinkte im Zuschauer appelliert, der ständig über – nicht adäquate Kalauer stolpert. Sie wirft der Dottore (in einer Hosenrolle Cornelia Jandt) mit gelehrten Brocken um sich und bittet zum Aderlass. Auf der „venezianischen Piazza di Ballei“ darf sich duelliert werden (überzeugend tollkühn Michael Schmid und Harald Fabriz), während die Mitgift Sekunden später per Taschenrechner in Telekom-Aktien umgerechnet wird. Was für ein irrer Mischmasch, der weder einer Aktualisierung des Stoffes von Goldoni gerecht wird noch auf eine konsequente Verfolgung der beliebten Nonsens-Schiene schließen lässt, sondern voll von der Situationskomik lebt.
Wenigstens der Arlecchino (Michael Thelo) darf seine Narrenfreiheit voll auskosten. Während die anderen Rollen, ob die des Florindo (Ralf Andraschek), des Gegenspielers des ölig charmanten Lügners und Universalliebhabers Lelio (unentwegt schmierig grinsend: Harald Fabriz) oder der Rosaura oder der Beatrice (Rositta Mödinger und Susanne Herrmann) blass bleiben.
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Heilbronner Stimme vom März 1996
Von verworrenen Verhältnissen von Anna Felger
Papi ist eigentlich der Schwager, „Mami“ die Schwester, und der „Sohn“ ist älter als der Vater. Die Familienverhältnisse sind verworren. „Hurra – ein Junge“ heißt der Schwank von Franz Arnold und Ernst Bach, mit dem die Laientheatergruppe Maskerade in der Neckarsulmer Ballei das Publikum zum Lachen brachte. Die Freude über den unerwarteten Familienzuwachs hält sich allerdings in Grenzen.
Außer dem kecken Dienstmädchen Anna (Susanne Herrmann) verkörperte dieses impertinente Persönchen hervorragend – findet eigentlich niemand in der gutbürgerlichen Professorenwohnstube Gefallen am Varieté-Künstler und Sohnemann Fritz Pappenstiel (Michael Thelo). Vor allem den Männern macht der Neuankömmling zunächst zu schaffen: Professor Waldemar Weber, „Papi“ (Ralf Andraschek) und Rechtsanwalt Kurt Wehling (Holger Herrmann) hecken aber sogleich einen Plan aus, der gründlich misslingt.
Perfekt gelingt den dreien die Darstellung der so unterschiedlichen Charaktere: Andraschek der kreuzbrave, zitternde Ehemann, wird im Verlauf des Stücks immer besser. Die Rolle des Schlawiners und Rechtsanwalts Kurt Wehling scheint Holger Herrmann auf den Leib geschneidert, und Michael Thelo reißt die Zuschauer nicht nur als Frau verkleidet zu Begeisterungsschreien hin.
Die Tollpatschigkeit der Herren schließlich macht die Damen – Henny (Rositta Mödinger), Frau des Professors, ihre Mutter (Regina Wittmann) und Freundin Helga Lüders (Birgit Steinbrenner) - , die allesamt gegen die ausdrucksstarken Männer etwas blass agieren, misstrauisch. Sie wollen Tatsachen sehen, setzen die Männer damit unter Zugzwang und treiben sie immer tiefer in das Lügengewirr.
Ein solches Knäuel braucht Zeit zur Entwirrung: Nach kurzweiligen, unterhaltsamen 150 Minuten wird der leibliche Vater zufällig identifiziert, das Weberische Eheglück wiederhergestellt, und der Hallodri Wehling hat in der raffinierten Helga Lüders eine ebenbürtige Partnerin gefunden.
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Heilbronner Stimme vom März 1995
Herzerfrischend von Marlene Maurhoff
„Die vertagte Nacht“ - das hört sich genauso verzwickt an, wie die Geschichte dann auch tatsächlich ist. Unglaublich, was da so alles passiert, wenn ein frisch getrautes Paar (Rositta Mödinger und Harald Fabriz) seine Hochzeitsnacht nicht im bestellten Hotelzimmer verbringen kann; wenn die Schwester der Braut (Birgit Steinbrenner) sich in einen jungen Mann (Holger Herrmann verliebt, der bloß noch rasch seine Affäre mit einer schönen Kabarett-Tänzerin (Susanne Herrmann) beenden möchte, ehe er die neue Liebe heiratet; wenn Brautvater (Ralf Andraschek) und abenteuerlustiger Onkel (Michael Thelo) „helfend“ in das Geschehen eingreifen, und wenn über allem die resolute Mama (Regina Wittmann) thront, die unüberhörbar der Meinung ist, alle Fäden sicher in der Hand zu haben.
Das erweist sich in beinahe drei Stunden atemberaubend komischen Spiels, ist ein Irrtum.
Selbst sie gerät in Situationen, die ihr die Sprache verschlagen. Wie der Titel schon ahnen lässt, spielt sich einiges in der Nacht ab, und somit auch im Negligé oder anderer wenig salonfähiger Kleidung. Ein Grund mehr für die Zuschauer in ausverkauften Neckarsulmer Ballei, immer wieder in schallendes Gelächter auszubrechen.
Auch dann, wenn etwa der ältliche Schwerenöter seiner Angebeteten (Elke Thomas) schmelzend versichert: „Ich möchte der Glühstrumpf in der Dunkelkammer deines Lebens sein.“ Sie agierten wirklich gekonnt, die Damen und Herren um Michael Thelo, der neben Regie und Marketing auch seine Rolle mit Bravour absolvierte.
Seit die Theatergruppe Maskerade 1980 in Heilbronn gegründet wurde, zeigte sie jedes Jahr ein neues Stück, und offensichtlich hat sie damit großen Erfolg. Das liegt unter anderem auch daran, dass auch Kostüme, Maske, Technik und Bühnenbild fast professionell sind. Den Schwank in drei Akten von Franz Arnold und Ernst Bach erweckte die Gruppe zu herzerfrischend komischem Leben.
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Heilbronner Stimme vom 21.02.1994
Schatzi-Bobbes im Schrank von Silke Amann
Vorhang auf und wir sind mitten in einer Bettszene. Die schwarzen Satin-Kissen bewegen sich heftig und trotz lustvoller Geräusche wird schnell klar: Das ist ein Liebes- und kein Ehepaar. Rudi Nudelbaum (Ralf Andraschek) spielt von Beginn an mit viel Elan den hektisch-schusseligen Ehemann. Er kann gerade noch verhindern, dass Gattin Adelheid (Susanne Eberle) ihn in flagranti mit der kessen Modeberaterin Hildegard (Susanne Herrmann) erwischt.
Der Schlafzimmer-Schrank spielt dann auch eine tragende Rolle im Stück der Laientheatergruppe „Maskerade“, die schon fast regelmäßig einmal pro Jahr in der Neckarsulmer Ballei auftritt.
Mal versteckt sich sweet Hildegard darin, dann wieder der coole Lederrocker Charly (Holger Herrmann), der vor lauter Tussis und Torten vergisst, dass er eigentlich Nudelbaum-Tochter Beate (Birgit Steinbrenner) abschleppen, also heiraten will.
In der turbulenten Verwechslungskomödie „Kurzschlüsse“ von Frank Ziegler versucht Ehepaar Nudelbaum an das dicke Geld von Erbtante Jacqueline (Cornelia Jandt) zu kommen, indem sie ihr Schlafzimmer zum spenden bedürftigen Irrenhaus umfunktionieren.
Tochter Beate wird zum „geistig minderbemittelten Waisenkind“, und Erbschleicherin Adelheid rät ihrem Mann „Tu so, als wärst Du ein Hund“.
Dummerweise kommt Staubsauger-Vertreter Bodo Mückenmacher (Harald Fabriz) mit seinem Wischiwaschi-Sauger dazwischen. Er und sein Gerät geben jedoch nacheinander den Geist auf. Der eifersüchtige Schlägertyp Charly haut ihm, sehr zum Vergnügen des Publikums, zwei blau geschminkte Veilchen. Besonders amüsant wird es, als Charly zum neuen „Schatzi-Bobbes“ von Hildegard wird, die mit viel Bein, Dekolleté und Hüftschwung die Zuschauer in der ausverkauften Ballei entzückte. Auch Dieter Bohlen alias Michael Thelo in seiner Rolle als gutmütig, aber nicht trinkfester Kumpel von Rudi Nudelbaum ließ vergessen, dass hier keine Berufsschauspieler auf der Bühne waren.
Zum Schluss der Komödie in drei Akten kam dann die große Überraschung. Tante Jacqueline wird von zwei Wärterinnen abgeholt, denn sie ist aus dem richtigen Irrenhaus entsprungen. Die Schlussworte kamen vom Polizisten (Marcel Rieschl): „Keine reiche Tante, sondern eine arme Irre.“ Danach schloss sich der Vorhang jedoch nur kurz, denn das begeisterte Publikum bedanke sich bei den Schauspielern mit einem kräftigen Applaus.
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